Auf dem Weg zu Hitler? Heid­eg­gers „Sein und Zeit“

Max Nie­meyer Verlag 1927

Micha Brum­liks Heid­eg­ger-Essay auf „Geg­ner­ana­lyse“ hat bereits leb­hafte Dis­kus­sio­nen auf Face­book aus­ge­löst. Barbara Zehn­pfen­nig, Pro­fes­so­rin für Poli­ti­sche Theorie und Ideen­ge­schichte an der Uni­ver­si­tät Passau und wie Micha Brumlik Mit­glied im wis­sen­schaft­li­chen Beirat unseres Pro­jekts, stellt ihre eigene Heid­eg­ger-Lesart dagegen. Für sie ist „Sein und Zeit“ ein phi­lo­so­phi­sches Schlüs­sel­werk, das sich einer ein­deu­ti­gen poli­ti­schen Inter­pre­ta­tion ent­zieht – zumin­dest lässt sich daraus keine gerade Linie zu Ideo­lo­gie und Praxis des Natio­nal­so­zia­lis­mus ziehen. Heid­eg­gers poli­ti­scher Sün­den­fall rühre weniger von einem kon­sis­tent-völ­ki­schen Denken als von seiner Wendung gegen den Ratio­na­lis­mus des Westens und einem Dezi­sio­nis­mus ohne ethi­sche Leitplanken.

Ob Martin Heid­eg­ger seine eigene Phi­lo­so­phie ver­ra­ten hat, als er sich dem Natio­nal­so­zia­lis­mus zuwandte, oder ob es eine innere Affi­ni­tät seines phi­lo­so­phi­schen Denkens zur NS-Bewe­gung gab, ist eine oft dis­ku­tierte Frage. Seit mit der Ver­öf­fent­li­chung von Heid­eg­gers „Schwar­zen Hefte“ begon­nen wurde – phi­lo­so­phi­sche Notiz­hefte, in denen auch anti­se­mi­ti­sche Äuße­run­gen zu finden sind –, ist er aller­dings für die meisten ohnehin zur persona non grata gewor­den. Seine Phi­lo­so­phie gilt als kon­ta­mi­niert, man lässt sich am besten gar nicht auf sie ein. Auch die Tat­sa­che, dass sich, wie Micha Brumlik zeigt, diverse Vor­den­ker der Neuen Rechten auf Heid­eg­ger berufen, scheint ein deut­li­ches Zeichen dafür zu sein, es hier mit einer „toxi­schen“, wie man heute gerne sagt, Phi­lo­so­phie zu tun zu haben.

Doch ist Heid­eg­gers Denken tat­säch­lich so schnell und so umstands­los als völ­kisch, ras­sis­tisch, kampf­ver­herr­li­chend etc. zu qua­li­fi­zie­ren? Ist es das an seiner Phi­lo­so­phie, was ihn dazu führte, im Natio­nal­so­zia­lis­mus einen Auf­bruch zu sehen, der ihn mit Hoff­nung erfüllte – der Hoff­nung, einer in seinen Augen ver­derb­li­chen abend­län­di­schen Geschichte eine ent­schei­dende Wendung geben zu können? Dass Heid­eg­ger der Ver­su­chung erlag, sich selbst die geis­tige Füh­rer­schaft der NS-Bewe­gung zuzu­schrei­ben, ist nicht zu leugnen. Aber was ihn für eine solche Ver­su­chung anfäl­lig machte, bedarf viel­leicht näheren Zusehens.

Der im Artikel von Micha Brumlik bespro­chene § 74 aus Heid­eg­gers „Sein und Zeit“ wird in der Tat des Öfteren als Indiz für Heid­eg­gers phi­lo­so­phi­sche Nähe zur natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Welt­sicht her­an­ge­zo­gen. Dieser Para­graph muss frei­lich aus seinem Kontext heraus gedeu­tet werden; Kon­tex­tua­li­sie­rung ist eines der Gebote der Text­in­ter­pre­ta­tion. Zudem ist zu beach­ten, dass der phi­lo­so­phi­sche Gebrauch von Begrif­fen dem all­täg­li­chen nicht unbe­dingt ent­spricht. Heid­eg­gers sehr eigene Wort­schöp­fun­gen und –deu­tun­gen sind berühmt und berüch­tigt. Die sich daraus erge­bende Her­me­tik kann man durch­aus kri­ti­sie­ren. Man muss sie aber berück­sich­ti­gen, wenn man den Text auf­schlie­ßen will.

Was ist die Inten­tion, die Martin Heid­eg­ger mit seinem Werk „Sein und Zeit“ ver­folgt? Heid­eg­ger stellt fest, dass einer der Grund­be­griffe der Phi­lo­so­phie, der auch das All­tags­den­ken durch­dringt, nämlich der des Seins, nach wie vor unge­klärt ist. Dennoch haben wir als Men­schen, die wir Urteile über das, was die Dinge sind, fällen, immer schon ein gewis­ses Vor­ver­ständ­nis vom Sein. Wir selbst sind Seiende, die sich in beson­de­rer Weise auf das Sein bezie­hen, nicht zuletzt, weil wir nach dem Sinn des Seins fragen können. Deshalb setzt Heid­eg­ger die Frage nach dem Sein beim Dasein an: Das Dasein bezeich­net das spe­zi­fi­sche Sein des Menschen.

Das Dasein wie­derum ist dadurch gekenn­zeich­net, dass es sich immer schon in der Welt befin­det; es ver­steht sich selbst aus seiner Umwelt und seiner Mitwelt, aus seinem Bezug zu den vor­ge­fun­de­nen Gege­ben­hei­ten und den anderen Men­schen. Es lebt also aus bereits Gewor­de­nem, aber auch hin auf Zukünf­ti­ges, indem es sich auf die Zukunft hin ent­wirft. So rückt die Zeit­lich­keit ins Zentrum der Heid­eg­ger­schen Seins­spe­ku­la­tion. Sein wird nicht länger als Gegen­satz zur Zeit ver­stan­den. Viel­mehr findet Heid­eg­ger in der Zeit­lich­keit den Sinn des Seins – eben jenes Seins, welches das Dasein darstellt.

Damit wendet sich Heid­eg­ger gegen die phi­lo­so­phi­sche Tra­di­tion, der er vor­wirft, mit ihrem Ver­ständ­nis von Onto­lo­gie, mit ihrer Seins­lehre den Zugang zum Sein ver­schüt­tet und die Geschicht­lich­keit des Daseins ver­kannt zu haben. Diese Wendung gegen die abend­län­di­sche Phi­lo­so­phie soll von ihm später noch radi­ka­li­siert und auf die gesamte Wis­sen­schaft aus­ge­wei­tet werden. Aber schon hier wird erkenn­bar, dass Heid­eg­ger sich letzt­lich in der Rolle eines Revo­lu­tio­närs sieht, der auf eine groß ange­legte geschicht­li­che Fehl­ent­wick­lung auf­merk­sam machen und ihr einen grund­sätz­li­chen Neu­be­ginn ent­ge­gen­set­zen will. Damit ergibt sich eine struk­tu­relle Ähn­lich­keit zu der poli­ti­schen Bewe­gung, der er sich eine Zeit lang zuge­hö­rig fühlte: Auch der Natio­nal­so­zia­lis­mus wollte den radi­ka­len Neu­be­ginn nach einer in seinen Augen ver­fehl­ten geschicht­li­chen Ent­wick­lung. Für die Natio­nal­so­zia­lis­ten war es eine jüdisch bestimmte Zivi­li­sa­ti­ons­ge­schichte, die den Men­schen von seinen eigent­li­chen Wurzeln abge­schnit­ten und der Deka­denz aus­ge­lie­fert hatte. Für beide ist die Geschichte also eine Ver­falls­ge­schichte, in der etwas Essen­ti­el­les ver­lo­ren­ge­gan­gen ist.

Aber solche struk­tu­relle Ähn­lich­keit genügt noch nicht, um den poli­ti­schen Irrweg des Phi­lo­so­phen zu erklä­ren. Schließ­lich geht im Grunde jeder phi­lo­so­phi­sche Neu­an­satz mit einer tief­grei­fen­den Wendung gegen das Vor­an­ge­gan­gene einher. Außer­dem stand als poli­ti­sche Alter­na­tive noch eine andere Bewe­gung parat: Auch der Mar­xis­mus rechnet mit der ganzen abend­län­di­schen Geschichte ab, in der er nichts anderes als eine Geschichte der öko­no­mi­schen Unter­jo­chung und zuneh­men­den Selbst­ent­frem­dung des Men­schen wahr­zu­neh­men vermag. Doch Heid­eg­ger verfiel nicht dem Mar­xis­mus (den er in seinem „Brief über den Huma­nis­mus“ von 1947 übri­gens durch­aus lobend erwähnt), sondern dem Natio­nal­so­zia­lis­mus. Erklärt nun § 74 aus „Sein und Zeit“, wieso er sich dem NS und nicht der KPD zuwandte?

Micha Brum­liks Deutung des frag­li­chen Para­gra­phen zielt darauf zu zeigen, dass Heid­eg­ger in ihm eine Sicht des Men­schen pro­pa­giert, nach der dieser schick­sal­haft in eine Gemein­schaft ein­ge­bun­den ist, die sich völ­kisch defi­niert und sich primär durch „Anwei­sun­gen“ und „Kampf“ ver­wirk­licht. Nach dieser Inter­pre­ta­tion fehlt hier die Berück­sich­ti­gung der Inter­sub­jek­ti­vi­tät, die gesell­schaft­li­che Dimen­sion des Bewusst­seins wird miss­ach­tet. Die Hand­lungs­mög­lich­kei­ten des Ein­zel­nen sind durch seine Zuge­hö­rig­keit zu einer bestimm­ten Volks­ge­mein­schaft schick­sals­haft vor­ge­ge­ben, und diese Hand­lungs­mög­lich­kei­ten ver­wirk­li­chen sich im Kampf der durch eth­ni­sche Zuge­hö­rig­keit geein­ten Volksgemeinschaft.

Passt diese poli­ti­sche Inter­pre­ta­tion des Textes aber tat­säch­lich in den Kontext des Buches? Kann man den § 74 aus „Sein und Zeit“ zum Kron­zeu­gen dafür machen, dass Heid­eg­gers Denken im Kern immer schon faschis­tisch war?

Betrach­ten wir den frag­li­chen Para­gra­phen aus seinem Zusam­men­hang heraus. Der Kontext ist zwei­fel­los ein phi­lo­so­phi­scher: Es geht Heid­eg­ger in „Sein und Zeit“ um eine exis­ten­ziale Analyse des Daseins, und Zeit­lich­keit und Geschicht­lich­keit hatten sich als kon­sti­tu­tiv für jenes Seiende erwie­sen, welches als Dasein exis­tiert. Dabei ist das Dasein nicht nur in der Zeit, sondern es ist im Kern zeit­lich, weil es sich selbst zum einen aus seiner Gewor­fen­heit in die Welt, die als solche ja schon gegeben ist, und zum anderen aus seinem Entwurf, der nach Heid­eg­ger das „Vor­lau­fen in den Tod“ erfor­dert, ver­steht. Wenn das Dasein sich der Angst als seiner Grund­be­find­lich­keit aus­setzt, wenn es also nicht durch Geschäf­tig­keit u. ä. ver­drängt, dass es in das Nichts hin­ein­ge­hal­ten ist, dann handelt es sich um ein eigent­li­ches Dasein, im Gegen­satz zu einem unei­gent­li­chen, das sich diesem Tat­be­stand nicht stellen will. Das eigent­li­che Dasein zeich­net sich durch „Ent­schlos­sen­heit“ aus: Es akzep­tiert sozu­sa­gen, dass es in eine bestimmte, immer schon gege­bene Situa­tion gestellt ist und dass es auf den Tod zuläuft. Wozu es sich ange­sichts dieser Grund­struk­tur dann konkret ent­schließt, ist für Heid­eg­ger nicht Gegen­stand der phi­lo­so­phi­schen Analyse. Die Ent­schlos­sen­heit als solche gilt ihm als Wert.

Vor diesem – hier nur ganz grob skiz­zier­ten – Hin­ter­grund muss man m. E. den Abschnitt aus § 74 von „Sein und Zeit“ lesen. Heid­eg­ger will erklä­ren, wieso Geschicht­lich­keit die Grund­ver­fas­sung des Daseins ist. Das eigent­li­che Dasein läuft ent­schlos­sen vor in den Tod und bezieht sich aus diesem Bewusst­sein heraus auf das geschicht­lich Gewor­dene, das aktuell Gege­bene und das eigene mit­mensch­li­che Umfeld. Die Aus­rich­tung auf die Zukunft – die frei­lich die auf den Tod und damit im Grunde auf das Nichts ist –, wirft das Dasein auf sein fak­ti­sches Sein zurück und erlaubt ihm eine Aneig­nung des Über­lie­fer­ten, die alle Zeit­ebe­nen in seinem von ihm gewähl­ten Dasein gegen­wär­tig sein lässt. Der Gesamt­duk­tus zielt also auf das Problem der Zeit­lich­keit, nicht auf irgend­eine poli­tisch gemeinte Positionierung.

Wie verhält es sich dann aber mit solchen als suspekt emp­fun­de­nen Begrif­fen wie „Schick­sal“, „Geschick“, „Volk“ und „Kampf“? Für Heid­eg­ger bedeu­tet „Schick­sal“ nicht Deter­mi­na­tion, denn der Mensch kann sein Dasein wählen, wenn ihm durch seinen Stand­ort in der Welt auch nicht schlecht­hin alle Optio­nen offen­ste­hen. „Geschick“ defi­niert er als „das Gesche­hen des Daseins im Mitsein mit Anderen“ (SuZ, 386), das Dasein ist also immer schon sozial ein­ge­bun­den. Zudem handelt es sich bei diesem „Mitsein mit Anderen“ nicht um ein Kon­glo­me­rat aus Ein­zel­exis­ten­zen, sondern man befin­det sich in einer Her­kunfts- und Deu­tungs­ge­mein­schaft. Dass Heid­eg­ger dafür den Begriff des „Volkes“ ver­wen­det, ist eigent­lich erst ex post ver­däch­tig – nach der Erfah­rung mit der natio­na­lis­ti­schen Ent­hem­mung im NS. Aber auch unab­hän­gig davon muss der Begriff nicht inkri­miert werden, denn er bezeich­net schlicht eine über inner­ge­sell­schaft­li­che Grup­pen­bil­dun­gen hin­aus­ge­hende Bezugs­größe mensch­li­cher Gemein­schaft. Dass Heid­eg­ger sie eth­nisch ver­steht, dafür findet sich im Text kei­ner­lei Hinweis, und auch Homo­ge­ni­tät ist bei einer Phi­lo­so­phie, die auf die Eigent­lich­keit des je ein­zel­nen Daseins abhebt, kein pas­sen­des Denk­mo­dell. Was schließ­lich den „Kampf“ angeht, so kenn­zeich­net Heid­eg­ger ihn in der Nach­schrift zu seiner berüch­tig­ten Rek­to­rats­rede, die als Grund­la­gen­text für die Unter­su­chung seiner poli­ti­schen Ver­ir­rung viel nahe­lie­gen­der wäre, von seiner Her­kunft bei Hera­klit her: als Aus­ein­an­der­set­zung im Sinne eines wech­sel­sei­tig Sich-Aus­set­zens. In der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem anderen zeigt man sich als der, der man ist; man setzt sich dem anderen aus und tritt damit ins Unver­bor­gene. Ob das tat­säch­lich das von Hera­klit Gemeinte ist, ist eine andere Frage. Es bezeich­net aber offen­bar Heid­eg­gers Ver­ständ­nis des Begriffs des Kampfes.

Welche Schluss­fol­ge­run­gen lassen sich aus den zuvor ange­stell­ten Über­le­gun­gen ziehen? Es sind die fol­gen­den drei, die sich aufdrängen:

  1. Als phi­lo­so­phi­scher Text sollte „Sein und Zeit“ auch phi­lo­so­phisch gelesen werden. Wie Begriffe ver­stan­den werden müssen, zeigt sich aus dem Gebrauch, den der Autor im Text von diesen Begrif­fen macht. Sein spä­te­res Tun als Schlüs­sel für sein frü­he­res Denken zu betrach­ten, erscheint pro­ble­ma­tisch – zu groß ist die Gefahr einer Rück­pro­jek­tion. Natür­lich kann ein Denken ein Tun vor­be­rei­ten. Doch ob das im vor­lie­gen­den Fall für eine krypto­fa­schis­ti­sche Gesin­nung Ange­führte tat­säch­lich als Beweis taugt, erscheint doch sehr fraglich.
  2. Bei der Analyse, weshalb ein großer Geist wie Heid­eg­ger dem Natio­nal­so­zia­lis­mus verfiel, kommt man viel­leicht weiter, wenn man nicht von einer vor­der­grün­di­gen, schwer nach­weis­ba­ren Affi­ni­tät zu „völ­ki­schem“ Denken, zum Ras­sen­kampf etc. ausgeht, sondern nach tie­fer­ge­hen­den Bezügen sucht. In Heid­eg­gers Phi­lo­so­phie gibt es keine wirk­li­che Ethik. Die tra­di­tio­nelle Meta­phy­sik mit ihrem über­lie­fer­ten Wer­te­sys­tem soll destru­iert, das Werk Nietz­sches im Grunde voll­endet werden. Wenn das Dasein in das „Nichts hin­ein­ge­hal­ten“ ist, wenn der Tod zur ent­schei­den­den Ori­en­tie­rungs­marke wird, dann gibt es keine ver­bind­li­chen Maß­stäbe mehr. An ihre Stelle tritt eine inhalts­leere „Ent­schlos­sen­heit“, die Tat wird zum Wert. Liegt in der Wendung gegen die abend­län­di­sche Ratio­na­li­tät, die jene Meta­phy­sik her­vor­brachte, nicht eine viel plau­si­ble­res Moment der Nähe zu einer vita­lis­ti­schen Bewe­gung als in der Ver­wen­dung von Begrif­fen, die ihre nega­tive Kon­no­ta­tion erst durch diese Bewe­gung erhielten?
  3. Heid­eg­ger hat die deut­sche Mission, an die er glaubte und von der er 1933 in seiner Rek­to­rats­rede spricht, immer als geis­tige ver­stan­den; das macht er auch in dieser Rede klar. Wie er anneh­men konnte, die NS-Bewe­gung sozu­sa­gen als Schwung­rad für seine letzt­lich phi­lo­so­phi­schen Ziele benut­zen zu können, bleibt sein Geheim­nis. Karl Jaspers sah in ihm ein unbe­darf­tes Kind, das seine Arme in das Rad der Geschichte gesteckt hat und dabei das Glück hatte, „von ihm nicht zer­malmt zu werden, sondern nur einige Schram­men davon­zu­tra­gen“. Das mag so stimmen. Offen­sicht­lich ist, dass Heid­eg­ger, was immer er im Natio­nal­so­zia­lis­mus sah, keine mora­li­schen Skrupel hatte, sich seiner zu bedie­nen – was natür­lich gran­dios schei­terte. Seine Phi­lo­so­phie schützte ihn jeden­falls nicht vor dem großen Sün­den­fall des Geistes. Liegt nicht darin das eigent­li­che Skandalon?

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