Dezisionismus, Freund-Feind-Denken, Politik als permanenter Kampf
Ausgangspunkt der Argumentation: Das Leben sei ein permanenter Kampf. Der Wunsch nach Interessensausgleich und Kompromiss sei Ausdruck von Schwäche. Das Wesen der Politik sei die Unterscheidung von Freund und Feind. Der einzelne müsse sich entscheiden, auf welcher Seite er steht: Bist Du mit uns oder gegen uns. Politik wird als Nullsummenspiel gedacht: Der Sieg des einen ist die Niederlage des Anderen. Wahre Macht hat nur der, der über den Ausnahmezustand entscheiden kann, wie es bei Carl Schmitt heißt. Für ihn kann die Macht nicht vom Volk ausgehen. Nur ein Gewaltherrscher sei in der Lage, für Ordnung zu sorgen, indem er permanent mit dem Ausnahmezustand droht.
Die Diktatur sei der Ernstfall von Politik. Die Bewunderung gilt solchen Herrschern, die ihr Land mit harter Hand führen und dafür von ihrem Volk verehrt würden. Die aggressive Vorwärtsverteidigung ist legitimer Selbstschutz, sie entspricht dem unausweichlichen Kampf ums Dasein. Jedes Volk müsse seine Daseinsberechtigung erkämpfen. Es müsse sich gegenüber anderen Völkern behaupten, seinen Lebensraum erkämpfen und ihn verteidigen. Wer zu schwach sei, sich zu behaupten, habe seine Daseinsberechtigung verwirkt und wird zurecht untergehen. Dies gelte in der innenpolitischen Auseinandersetzung ebenso wie im Kampf zwischen den Völkern.