Armin Mohler

Jünger-Schüler, Netz­wer­ker und selbst­er­klär­ter Faschist

von Hajo Funke

Armin Mohler, 1920 in Basel geboren, war einer der ein­fluss­reichs­ten Vor­den­ker und Netz­wer­ker der extre­men Neuen Rechten in Deutschland.
Mit seiner Samm­lung „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion von 1918 – 1932“ (1949) (1) schuf er ein wirk­sa­mes Bild der anti­de­mo­kra­ti­schen Radikal-Natio­na­lis­ten der Wei­ma­rer Repu­blik, die er als „Trotz­kis­ten“ zu Gegnern des Natio­nal­so­zia­lis­mus dra­pierte, obwohl viele, ja die ihm wich­tigs­ten – wie Ernst Jünger und Carl Schmitt – engs­tens mit der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Bewe­gung ver­wo­ben waren.
Er rea­li­sierte in seiner „kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion“, was Jünger in seinen Schrif­ten ange­sichts der abso­lu­ten Nie­der­lage 1945 andachte: die Neu­grün­dung der Rechten dadurch, dass er sie vom Natio­nal­so­zia­lis­mus zu ent­bräu­nen ver­suchte – lange Zeit mit beträcht­li­chen Erfolg wie die Ent­wick­lung der Neuen Rechten in Deutsch­land zeigt. Inzwi­schen zeugen die theo­re­tisch-ideo­lo­gi­schen Span­nun­gen von ihrem Radi­ka­li­sie­rungs­po­ten­zial und den dadurch aus­ge­lös­ten Bruch­li­nien, wie sie sich gegen­wär­tig zwi­schen der „Jungen Frei­heit“ (JF) und der extre­men neuen Rechten um Kubit­schek und Höcke abzeichnen.
Diese Radi­ka­li­sie­rungs­po­ten­ziale sind jedoch inte­grier­ter Teil des Mohler‘schen Erbes ins­be­son­dere in seiner Spät­phase: Anfang der Neun­zi­ger­jahre näherte er sich den Holo­caust­leug­nern und war öffent­lich daran inter­es­siert, als Faschist ver­stan­den zu werden.
Als Netz­wer­ker gelan­gen ihm im rechten Münch­ner Milieu beacht­li­che Kar­rie­re­sprünge. Sein Ziel indes, durch Ein­fluss­nahme auf den rechts­kon­ser­va­ti­ven Franz-Josef Strauß in den 60er Jahren und auf den rechts­extre­men Franz Schön­hu­ber und seiner „repu­bli­ka­ni­schen“ Partei in den 80er Jahren, eine ein­fluss­rei­che Partei rechts der Kon­ser­va­ti­ven zu eta­blie­ren, erreichte er Zeit seines Lebens nicht. 2003 starb er in München.

1. Bio­gra­fi­sches

Der am 12. April 1920 in der Schwei­zer Stadt Basel gebo­rene Mohler stu­dierte zunächst in Basel und über­querte im Februar 1942 illegal die Grenze nach Deutsch­land. Er stellte sich – so seine eigenen Angaben – als Kriegs­frei­wil­li­ger der SS, zog dann aber seinen Einsatz zurück und bevor­zugte es, einige Monate in Berlin in der Staats­bi­blio­thek Ernst Jünger und weitere Autoren zu lesen, die er später in seiner Dis­ser­ta­tion zur „Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion“ (KR) zusammenfasste.

Nachdem er eini­ger­ma­ßen geschickt nach Basel zurück­ge­kehrt war, pro­mo­vierte Mohler bei Hermann Schma­len­bach und Karl Jaspers zum Dr. phil. Fas­zi­niert von Ernst Jünger wurde er für vier Jahre, von 1949 bis 1953, sein Pri­vat­se­kre­tär und verließ diese Posi­tion, um in Paris, wo er zwi­schen 1953 und 1961 lebte und ein glü­hen­der Anhän­ger de Gaulles wurde, für deut­sche Zei­tun­gen wie die Zeit, Christ und Welt, die Furche und die Tat zu schreiben.

In den 60er Jahren beriet er in München Franz-Josef Strauß, schrieb Reden für ihn und ent­schied sich Anfang der 80er Jahre, Franz Schön­hu­ber zu unter­stüt­zen, der die Partei „Die Repu­bli­ka­ner“ gewis­ser­ma­ßen aus der CSU heraus mit­grün­dete. Gleich­zei­tig unter­stützte er seinen Schüler, den neu­rech­ten Caspar von Schrenck-Notzing, und schrieb unter anderem für die 1970 gegrün­dete Zeit­schrift Cri­ti­con.

Zudem hielt er stets Kontakt nach Frank­reich, ins­be­son­dere zu dem Ver­tre­ter der Neuen Rechten in Frank­reich, zu Alain de Benoist. Er war in Kol­lo­quien der neu­rech­ten Denk­schule Benoists, bei GRECE aktiv – und bekam in der Neuen Rechten den Status eines für lange Zeit unum­strit­te­nen Gurus. Von der Neuen Rechten um die Junge Frei­heit, Karl-Heinz Weiß­mann und Götz Kubit­schek viel­fach verehrt und verlegt, starb er mit 83 Jahren 2003 in München. Seine Grab­rede hielt Götz Kubitschek.

2. Welt­an­schau­ung, Werk und Wirkung

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Mohlers poli­ti­sches Erwe­ckungs­er­leb­nis vom 22. Juni 1941: Initia­tion mit der SS

Über sein poli­ti­sches Erwe­ckungs­er­leb­nis am Tag des Unter­neh­mens Bar­ba­rossa, dem Angriff Hitlers auf die Sowjet­union, berich­tete Mohler eher pas­sa­ger. In seiner Kampf­schrift gegen die Auf­ar­bei­tung der Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus „Der Nasen­ring“ (1989b) (2) findet sich auf Seite 41:

In der Frühe des 22. Juni weckte mich meine Mutter mit dem Zuruf: ‚Die Deut­schen sind in Russ­land einmarschiert!‘ (...)

Von diesem Tage an war alles anders als bisher. (…) Irgend­et­was in mir sagte: Du musst dich jetzt ent­schei­den – wenn du diese Gele­gen­heit fahren lässt, wird das Leben an dir vorbeirauschen!“

Aber erst über ein halbes Jahr später, in den ersten Febru­ar­ta­gen 1942, ging Mohler „schwarz über die Grenze ins Reich, um sich als Frei­wil­li­ger bei der Waffen-SS zu melden“ (ebd. S. 43), ver­zich­tete aber alsbald auf ein Front­er­leb­nis mit der SS und las statt­des­sen in der Staats­bi­blio­thek in Berlin weiter Ernst Jünger.

Das Leben im Berlin des Jahres 1942 beschrieb er als viel­fäl­tig und normal, von den Ver­fol­gun­gen und der tota­li­tä­ren Atmo­sphäre kaum ein Wort – aller­dings mit der Aus­nahme eines kurzen und nicht weiter inter­pre­tier­ten Berichts seines Ver­mie­ters „Achim“ im Spät­herbst 1942, der von der Ost­front zurück kam und ihm mit­teilte, dass er „dienst­lich Zeuge eines Mas­sen­mor­des an Juden“ gewor­den sei (ebd. S. 90).

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Mohlers „kon­ser­va­tive Revo­lu­tion“ (KR) – Eine selek­tive Kompilation

Fas­zi­niert von der Größe und Her­aus­for­de­rung, die für ihn das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Deutsch­land bedeu­tet hatte, wendete er sich gegen die libe­rale Moderne. Es war für ihn das Emp­fin­den einer schick­sal­haf­ten Ver­bun­den­heit mit Deutsch­land und der unmit­tel­bare Ein­druck der Lektüre von Ernst Jüngers „Der Arbei­ter“ (3), aus der er seinen Über­tritt ins natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Deutsch­land erklärte.

In seinem 1948 ver­öf­fent­lich­ten Werk „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion in Deutsch­land 1918 – 1932“ ging es ihm um das Bild einer Strö­mung poli­ti­schen Denkens, welche er mit dem Namen „kon­ser­va­tiv-revo­lu­tio­när“ oder „Deut­sche Bewe­gung“ zu benen­nen ver­sucht (Mohler 1989: 3). Seine Schrift erscheint in inzwi­schen sechs Auf­la­gen, zunächst 1950, 1972 in einer erwei­ter­ten Fassung und schließ­lich 1989, seit 2005 – nach seinem Tod – mit einer Ein­lei­tung und Über­ar­bei­tung durch den neu­rech­ten His­to­ri­ker Karl-Heinz Weiß­mann (4). Es waren vor allem sechs Autoren, die sich gegen die Tra­di­tio­nen der Auf­klä­rung und der libe­ra­len Moderne wen­de­ten und die er zu her­aus­ra­gen­den erklärt: der reak­tio­näre Kul­tur­phi­lo­soph des „Unter­gangs des Abend­lan­des“ Oswald Speng­ler; der Thomas Mann, der die „Betrach­tun­gen eines Unpo­li­ti­schen“ 1918 ver­fasste; der auto­ri­täre Staats­theo­re­ti­ker und spätere „Kron­ju­rist“ des Dritten Reichs, Carl Schmitt; der bün­di­sche Hans Blüher sowie die radi­ka­len „neuen Natio­na­lis­ten“ Fried­rich Georg und Ernst Jünger (Mohler 1989: IX). Als ursprüng­lich für seine Bewe­gung betrach­tete Mohler zudem Gruppen wie die Völ­ki­schen, Jung­kon­ser­va­tive, Natio­nal­re­vo­lu­tio­näre, Bün­di­sche, die Land­volk­be­we­gung und die Rest­be­stände des Wil­hel­mi­nis­mus (ebd).

Es ist Ernst Jünger, von dem Armin Mohler Zeit seines Lebens fas­zi­niert bleibt. (5)

Während seines Auf­ent­halts im natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deutsch­land in Berlin 1942 hatte Mohler u. a. die Schrif­ten Ernst Jüngers in der Staats­bi­blio­thek zur Kennt­nis genom­men und sie zum Kern seiner Anschau­ung gemacht (Weiß­mann 2011: S. 53). Beson­ders prägend, so Weiß­mann, war der Aufsatz Jüngers aus dem Jahr 1927: „Das Son­der­recht des Natio­na­lis­mus“ (Nummer 1927/​4 der von Jünger her­aus­ge­ge­bene Zeit­schrift Armi­nius). In diesem heißt es unter anderem:

Wir (Natio­na­lis­ten) glauben an keine all­ge­mei­nen Wahr­hei­ten. Wir glauben an keine all­ge­meine Moral. Wir glauben an keine Mensch­heit als an ein Kol­lek­tiv­we­sen mit zen­tra­lem Gewis­sen und ein­heit­li­chen Recht. Wir glauben viel­mehr an ein schärfs­tes Beding­t­sein von Wahr­heit, Recht und Moral durch Zeit, Raum und Blut. Wir glauben an den Wert des Beson­de­ren.“ (6)

Die Beschwö­rung der Kampf- und Todes­er­leb­nisse, ihre heroi­sche Über­bie­tung und die damit ver­bun­dene Abblen­dung töd­li­cher Angst zuguns­ten eines heroi­schen Rea­lis­mus und Natio­na­lis­mus finden wir ins­be­son­dere bei Ernst Jünger. In seinen Schrif­ten „Der Kampf als inneres Erleb­nis“ (Berlin 1922) oder „Der Arbei­ter – Herr­schaft und Gestalt“ (Hamburg 1932) ent­fal­tete er seine Pro­pa­ganda als „unbe­strit­te­ner geis­ti­ger Führer des jungen Natio­na­lis­mus“, der er die zivile Welt ver­ächt­lich gegenüberstellte:

Dem Ele­men­ta­ren aber, das uns im Höl­len­ra­chen des Krieges seit langen Zeiten zum ersten Male wieder sicht­bar wurde, treiben wir zu. Wir werden nir­gends stehen, wo nicht die Stich­flamme uns Bahn geschla­gen, wo nicht der Flam­men­wer­fer die große Säu­be­rung durch das Nichts voll­zo­gen hat. Weil wir die echten, wahren und uner­bitt­li­chen Feinde des Bürgers sind, macht uns seine Ver­we­sung Spaß. Wir aber sind keine Bürger. Wir sind Söhne von Kriegen und Bür­ger­krie­gen, und erst wenn dies alles, dieses Schau­spiel der im Leeren krei­sen­den Kreise, hin­weg­ge­fegt ist, wird sich das ent­fal­ten können, was noch an Natur, an Ele­men­ta­rem, an echter Wild­heit, an Fähig­keit zu wirk­li­cher Zeugung mit Blut und Samen in uns steckt. Dann erst wird die Mög­lich­keit neuer Formen gegeben sein.“ (7)

Armin Mohler ver­sucht sich in seinem Text an einer Defi­ni­tion dessen, was er als kon­ser­va­tive Revo­lu­tion bezeich­net: „Unsere Bewe­gung nennt sich aber ‚Kon­ser­va­tive Revo­lu­tion‘. (…) Das ein­zelne, dessen Zeit vorbei ist, soll nicht, wie der Reak­tio­när das täte, krampf­haft fest­ge­hal­ten werden. Es soll viel­mehr fallen, und dem hilft man nach. Besser ist ein schnel­ler Schnitt als lang­sa­mes Faulen, wenn der Unter­gang ohnehin beschlos­sen ist“ (Mohler 1989: S. 116). Revo­lu­tion sei also, dem, der ohnehin dem Unter­gang geweiht ist, einen letzten Stoß zu ver­set­zen und durch­aus im Sinne Ernst Jüngers – als selbst­er­klär­ter Reprä­sen­tant einer Gene­ra­tion der Zer­stö­rung – einen neuen Natio­na­lis­mus gegen die angeb­lich zum Unter­gang ver­dammte Wei­ma­rer Repu­blik zu ver­fech­ten und ihm einen neuen großen gewalt­tä­ti­gen Raum zu geben. So heißt es bei Mohler weiter: „Gemeint ist ein Beschnei­den von lebens­hem­men­den Wuche­run­gen“ (vgl. ebd.).

In der Ver­bin­dung mit diesem neu mobi­li­sier­ten Natio­na­lis­mus, dem, wie Kurt Sont­hei­mer schreibt, „pro­duk­ti­ven Kern des anti­de­mo­kra­ti­schen Denkens der Wei­ma­rer Repu­blik“, erhielt dann auch „die völ­ki­sche Ideo­lo­gie des Natio­nal­so­zia­lis­mus etwas mehr Format“ (vgl. Sont­hei­mer 1962: S. 37). Es war dann die Macht einer Mas­sen­be­we­gung großen Stils, die auch die Sym­pa­thien derer anzog, die als neue Natio­na­lis­ten für einen revo­lu­tio­nä­ren Sturz der Wei­ma­rer Repu­blik ein­tra­ten. Der in Italien 1922 sieg­rei­che Faschis­mus war in vielem ein Vorbild der anti­de­mo­kra­ti­schen, anti­li­be­ra­len Grup­pie­run­gen der Wei­ma­rer Repu­blik, auch Adolf Hitlers und seiner Bewe­gung. Mus­so­lini hatte Gewalt und Cha­risma ent­fes­selt und mit seinem Marsch auf Rom 1922 die Macht an sich geris­sen. (9) Er war gerade wegen des ful­mi­nan­ten Erfolgs, der Mas­sen­ent­fes­se­lung und der ulti­ma­ti­ven Gewalt für viele das ent­schei­dende Vorbild, wie „das Recht der jungen Völker“ (so der Titel eines Buchs von Moeller van den Bruck) durch­ge­setzt werden kann. Viele „kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tio­näre“ waren vom Faschis­mus Ita­li­ens fasziniert.

Trotz­kis­ten“ (Mohler) des NS –
Eine Irreführung

Mohler beschwört dagegen die Träger der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion gleich auf der zweiten Seite als die „Trotz­kis­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus“ (vgl. Mohler 1989, S. 4), die töd­li­chen Feinde des NS und begreift sie als „Gegner“ – eine irre­füh­rende und abwe­gige Kon­struk­tion. Viele der von Mohler Zitier­ten waren – wie Carl Schmitt, Hans Grimm oder Max Hil­d­e­bert Böhm – über Jahre glü­hende Anhän­ger des NS. Oswald Speng­ler und Edgar Julius Jung waren fas­zi­niert vom Sieg des Faschis­mus in Italien und der von Mohler beson­ders ver­ehrte Jünger ein eif­ri­ger Kolum­nist des natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Völ­ki­schen Beob­ach­ters während der „Kampf­zeit“. Sie alle waren eher durch „Nähe und Ver­wo­ben­heit“ (Helmut Kel­lers­hohn, zit. nach Volker Weiß) gekenn­zeich­net, mit einer mit dem Sieg des NS ver­bun­de­nen anti­de­mo­kra­tisch-natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Bewe­gung. Und nicht wenigen, unter den Jung­kon­ser­va­ti­ven zum Bei­spiel Moeller van den Bruck, erschien der NS nicht radikal genug. (10)

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Thomas Mann als Torso

Die von Mohler dar­ge­stell­ten und pro­pa­gier­ten Radi­kal­na­tio­na­lis­ten waren kei­nes­wegs abtrün­nige Trotz­kis­ten, sondern fas­zi­nier­ten Mohler wegen ihrer Radi­ka­li­tät, vor­ne­weg die Brüder Jünger und Carl Schmitt. Sie als Gegner des NS zu beschwö­ren, ist nichts anderes als ein „Trick“.

Um Mohlers These zu plau­si­bi­li­sie­ren, finden wir bei der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion Thomas Mann, obwohl dieser sich schon 1922 zu einem ent­schie­de­nen Repu­bli­ka­ner gewan­delt hatte: Thomas Mann als Torso – eben nur den, der in den „Betrach­tun­gen eines Unpo­li­ti­schen“ (1918) noch von der Fas­zi­na­tion des Deutsch-Natio­na­len schwärmte, ehe er genau dies in seiner berühm­ten Rede aus dem Jahr 1922 „Von deut­scher Repu­blik“ als furcht­ba­ren Irrweg beschrieb – zur Wut eines Moeller van den Bruck. Mann gehört noch in der jüngs­ten Ausgabe (2005) nach dem Tod von Armin Mohler zu den neben Carl Schmitt, Ernst Jünger, Oswald Speng­ler, Karl Haus­ho­fer, Ernst Nie­kisch und Stefan George auf dem Cover abge­bil­de­ten Säu­len­hei­li­gen; der bün­di­sche Hans Bühler wurde aller­dings durch den Jung­kon­ser­va­ti­ven Edgar Julius Jung ausgetauscht.

Armin Mohlers Ende der 40er Jahre fer­tig­ge­stell­ter Text zur „kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion“ beschwört 20 Jahre nach dem Auf­tre­ten seiner Gewährs­leute aus­drück­lich eine „Bewe­gung“: Dabei ist sein Text, wenn auch wir­kungs­ge­schicht­lich erheb­lich, ein eher spe­ku­la­ti­ver Versuch, ganz unter­schied­li­che und gegen­läu­fige Autoren des deut­schen „neuen“ Radi­kal­na­tio­na­lis­mus der 20er Jahre als eigen­stän­dige „Bewe­gung“ zusam­men­zu­brin­gen und als wesent­lich apart vom Natio­nal­so­zia­lis­mus, eben als dessen „Trotz­kis­ten“ zu beschrei­ben (vgl. Stefan Breuer 1998).

Mit Jünger nach 1945: Ent­kop­pe­lung der extre­men Rechten vom Holocaust

(10) Mohler unter­nahm mit seiner „Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion“ etwas, was er bei seinem Vorbild Jünger hatte abschauen können. Nach der abso­lu­ten Kriegs­nie­der­lage aller Radi­kal­na­tio­na­lis­ten und Natio­nal­so­zia­lis­ten war es Jünger, der darauf sann, das gegen­auf­klä­re­risch-gegen­li­be­rale Projekt der radi­ka­len Natio­na­lis­ten zu retten. Seine zu Kriegs­ende redi­gierte Schrift „Der Friede“ ist keine Abbitte Jünger’scher Radi­ka­li­tät, sondern der Versuch, Deutsch­land aus der Ver­ant­wor­tung zu nehmen und in einem ent­las­ten­den Diskurs über Kriegs­ver­bre­chen und Kriegs­ver­bre­cher die Grund­züge einer euro­päi­schen Neu­ord­nung unter maß­geb­li­cher Betei­li­gung Deutsch­lands abzu­lei­ten (Sefe­rens 1997). Das „Heils­wort“, das den Grund­ton der Schrift angibt, lautet demgemäß:

Der Krieg muß für alle Frucht bringen. Eine hoch anonyme Schick­sals­macht sei die Trä­ge­rin des Gesche­hens gewesen, die vage als Zug des großen Werdens oder als das Walten des Welt­geis­tes bezeich­net wird.“

In diesem gleich­sam orga­ni­schen Prozess, so Horst Sefe­rens in seiner klugen Analyse der Jünger’schen Nach­kriegs­schrif­ten, werden alle Betei­lig­ten zu pas­si­ven Werk­zeu­gen inner­halb eines Rekrea­ti­ons­akts der Schöp­fung. Dort heißt es: „Man­nig­fal­tig­keit der Fronten ver­hüllte den Tätern und den Lei­den­den die Einheit des großen Werkes, in dessen Bann sie wirkten – doch wird sie durch ihre Zeugung, durch ihre Ver­wand­lung zum Opfer offenbar.“

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Die These von der kol­lek­ti­ven Unschuld

Es ist ein ent­dif­fe­ren­zie­ren­der Opfer­my­thos, der vor allem den Effekt hat, dass die Deut­schen still­schwei­gend von ihrer Ver­ant­wor­tung exkul­piert werden. Jünger atta­ckiert „nicht die Kol­lek­tiv­schuld­these, sondern ver­tritt mit Ent­schie­den­heit die These kol­lek­ti­ver Unschuld“ (Sefe­rens: ebd.). Eine Nach­kriegs­rechte habe von der Tat­sa­che aus­zu­ge­hen, dass die „Namen der großen Resi­den­zen des Mordes auf alle Zeiten im Gedächt­nis der Men­schen“ haften bleiben und man daher die Ver­knüp­fung der Rechten mit dem Holo­caust ent­kop­peln müsse. Ihm geht es, so Horst Sefe­rens, um Ver­wand­lung, um eine Meta­mor­phose, von der die Sub­stanz unbe­rührt bleibt.

Mohler hatte in KR exakt dieses ihnen gemein­same Motiv umge­setzt, die radi­ka­len Natio­na­lis­ten gegen die Empirie von der „Ver­wo­ben­heit“ in die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Bewe­gung und ihrem spä­te­ren Sieg abzu­kop­peln. Carl Schmitt und Ernst Jünger waren eben keine töd­li­chen Feinde des Natio­nal­so­zia­lis­mus, schon gar nicht in dessen „Kampf­zeit“ am Ende der Wei­ma­rer Repu­blik, sondern glü­hende Kri­ti­ker der libe­ra­len Demokratie.

Die Kar­riere des Armin Mohler im rechten Mün­che­ner Milieu um Strauß, Schönhuber
– und alte Nationalsozialisten

Aber es ist diese Beschwö­rung – wir sind stolze Natio­na­lis­ten und wehren uns gegen jede Art der Auf­ar­bei­tung – die Mohler die Türen der Insti­tu­tio­nen öffnete, die von ehe­ma­li­gen Natio­nal­so­zia­lis­ten beein­flusst waren. Er schrieb bis 1961 von Paris aus, wo er ein glü­hen­der Gaul­list gewor­den war, für Gisel­her Wirsing in Christ und Welt, für den Anti­de­mo­kra­ten der Wei­ma­rer Repu­blik, Hans Zehrer, bei der Welt und erhält dann ab 1961 in München – eine bei­spiel­lose Kar­riere eines Rechts­ra­di­ka­len – den Chef­pos­ten der gerade gegrün­de­ten Siemens Stif­tung für Deutsch­land. Ver­mit­telt hatte hier der ehe­ma­lige SS-Ober­sturm­bann­füh­rer Franz Riedweg, den Mohler aus der Zeit seiner SS-Iden­ti­fi­zie­rung aus Stutt­gart im Jahre 1942 per­sön­lich – auch er ein Schwei­zer – kennt. Unter dem Pseud­onym Michael Hin­term­wald schreibt er für die Deut­sche Natio­nal­zei­tung. (vgl. Weiß­mann 2011). In dieser Zeit kommt es im Zuge des Eich­mann-Pro­zes­ses in Jeru­sa­lem und des Ausch­witz-Pro­zes­ses in Frank­furt gegen den ful­mi­nan­ten Wider­stand der Natio­nal­kon­ser­va­ti­ven in CDU (Alfred Dregger) und CSU (Franz Josef Strauß) zu einer ersten öffent­li­chen Welle der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Nationalsozialismus.

Das ist Mohlers Chance. In einer im Jahre 1965 erschie­ne­nen wüten­den Polemik „Was die Deut­schen fürch­ten“ hält er dagegen, macht einen deut­schen „Natio­nal­ma­so­chis­mus“ aus, ist fas­zi­niert von dem eng­li­schen His­to­ri­ker David L. Hoggan, der „den anderen die Schuld am Aus­bruch des zweiten Welt­kriegs“ gibt, und plä­diert für eine Politik, die am „Ernst­fall“ (Carl Schmitt) ori­en­tiert ist. Seine Polemik ist durch­zo­gen von Vor­stel­lun­gen, dass man sich ange­sichts innerer und äußerer Feinde auf den Carl Schmitt’schen Ernst­fall ein­stel­len müsse und sich schon gar nicht im sich selbst auf­ge­ben­den „Gärt­ner­kon­ser­va­tis­mus“ der Bonner Repu­blik ein­rich­ten dürfe.

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Berater von Franz Josef Strauß

Im rechten Milieu der Münch­ner feinen Gesell­schaft wird Mohler schließ­lich Berater von Franz Josef Strauß. Er hatte Strauß nach seinem Rück­tritt als Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter im Zuge der Spie­gel­af­färe 1962 ver­tei­digt und ver­sucht nun, ihn und die Öffent­lich­keit in der Form eines auf ein grö­ße­res Deutsch­land gerich­te­ten Radikal-Gaul­lis­mus davon zu über­zeu­gen, dass Deutsch­land seine Sou­ve­rä­ni­tät durch­set­zen müsse und dazu die Atom­waffe brauche. (Der CSU-Poli­ti­ker Hans Maier sagte sei­ner­zeit dazu: „Mohler – vom Unbe­ha­gen im Klein­staat (Schweiz) zur ‚Force de frappé‘ (der fran­zö­si­schen Atom­be­waff­nung)“ (zit. nach Mohler 1989, S. 26). Nach innen war Franz Josef Strauß, durch­aus mit der Hilfe Armin Mohlers und des von Mohler lan­cier­ten wei­te­ren Bera­ters Marcel Hepp, auf Kon­fron­ta­tion nicht nur mit der stu­den­ti­schen Pro­test­be­we­gung, sondern auch mit der Sozi­al­de­mo­kra­tie. Und gerüch­te­weise ließ sich hören, dass es im Falle innen­po­li­ti­scher Eska­la­tion in München einen Plan B gebe (so nach Infor­ma­tio­nen des späten Sozio­lo­gie­pro­fes­sors aus Kon­stanz, Horst Baier).

Armin Mohler ist in der demo­kra­ti­schen Rechten so inte­griert, dass er 1967 trotz öffent­li­cher Kritik den ersten Konrad Ade­nauer Preis für Publi­zis­tik der Deutsch­land Stif­tung erhält – vom 91-jäh­ri­gen Konrad Ade­nauer per­sön­lich, wie Bio­graph Weiß­mann ver­merkt (vgl. Weiß­mann 2011). Für Armin Mohler ist es wenige Jahre später eine tiefe Ent­täu­schung, als die Auf­kün­di­gung der Frak­ti­ons­ge­mein­schaft nach der Nie­der­lage der CDU/​CSU bei der Bun­des­tags­wahl 1976 durch die CSU nicht zu einer neuen Rechts­par­tei führt. Spätere Ver­su­che wie etwa den Franz Schön­hu­bers hat er ent­spre­chend unter­stützt. Und es ist, als habe er Pate gestan­den, als vor einigen Jahren dieser Versuch erneut unter­nom­men wurde und nun jene Radi­ka­li­tät auf­zu­bie­ten ver­sucht wird, die sich Mohler vor­ge­stellt hat.

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Trans­fers nach Frank­reich und zurück

Gleich­zei­tig unter­stützt er die von seinem Schüler Caspar von Schrenck-Notzing 1970 gegrün­dete neu­rechte Zeit­schrift Cri­ti­con und ist seit 1970 im Komitee der Nou­velle Ecole, der Insti­tu­tion der soge­nann­ten Nou­velle Droite, und refe­riert bei natio­na­len Kol­lo­quien der von seinem Freund Alain de Benoist mit­be­trie­be­nen Denk­schule für den Kul­tur­kampf GRECE (Grou­pe­ment de Recher­che et Etudes pour la Civi­li­sa­tion Euro­peenne). (11) Dieser hatte für die Neue Rechte in Frank­reich das belie­hen, was Mohler als KR kom­pi­liert und ihm ange­tra­gen hatte: dies­seits des NS, aber ultra­ra­di­ka­ler Natio­na­lis­mus. Und er expor­tierte der Neuen Rechten in Deutsch­land diese Taktik, die auf Serio­si­täts­ge­winn zielte – eine neue Form einer Neuen Rechten, ohne offene Kon­takte zu neo­na­zis­ti­schen Gruppen.

Als Mohler in den 80er Jahren erneut ver­suchte, eine bun­des­deut­sche „Neue Rechte“ ent­ste­hen zu lassen, tat er das „über den fran­zö­si­schen Umweg, gleich­sam als Re-import. (...) Dass die dama­lige ‚Neue Rechte‘ (der 20er Jahre) in dis­kre­ter oder offener Kum­pa­nei Hitler den Weg berei­tete, störte weder Mohler noch Benoist.“ (Ass­heuer 1992: S. 140) Sie seien die wirk­li­chen Anti­po­den gewesen, eben die Trotz­kis­ten, wie Mohler sie schon in seinem Buch über die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion 1949 beschwo­ren hatte. Und erneut ging es um orga­ni­sche Gesell­schafts­ideen, den Anti­li­be­ra­lis­mus, Anti-Uni­ver­sa­lis­mus, gegen die libe­rale, demo­kra­tisch-poli­ti­sche Kultur und es sind die glei­chen Säu­len­hei­li­gen Moeller van den Bruck, Edgar Julius Jung, Hans Freyer, Othmar Spann und vor allem: Carl Schmitt (vgl. ebd., S. 142).

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Mit Schön­hu­ber in den Rechts­extre­mis­mus der 80er Jahre:
„Man muß die Leute in den Ein­ge­wei­den bewegen.“ (Mohler) – Der NS als Erfolgsrezept

Als sich die Chance einer Partei rechts der CSU mit der Abspal­tung der Repu­bli­ka­ner von der CSU Anfang der acht­zi­ger Jahre unter anderem mit Franz Schön­hu­ber erneut ergibt, ist Mohler sofort dabei. In Dezem­ber 1983 zählt er zu den Mit­be­grün­dern des „Deutsch­land­ra­tes“ um Franz Schön­hu­ber, ist mit anderen dessen ideo­lo­gi­scher Souf­fleur und gilt als Mit­ver­fas­ser des ersten großen pro­gram­ma­ti­schen Textes der Repu­bli­ka­ner, dem soge­nann­ten „Sieg­bur­ger Mani­fests“ von 1985, als Schön­hu­ber die Macht in der Partei über­nimmt und sie radi­ka­li­siert. (12)

Armin Mohler sagte im Hin­blick auf Franz Schön­hu­ber, den Chef der neu­ge­grün­de­ten rechts­extre­men Republikaner:

Er spricht aus, was die Leute denken. Die (neue) Rechte muss mit dem vor­herrschenden Sicher­heits­be­dürf­nis des Volkes kal­ku­lie­ren und daraus Kapital schla­gen. (...) Man muß die Leute in den Ein­ge­wei­den bewegen. Der Natio­nal­so­zia­lis­mus hatte den Leuten see­li­sche Erleb­nisse ver­mit­telt, die heute kaum noch denkbar sind, darin bestand sein Erfolgs­re­zept. Das drin­gen­der wer­dende Asyl­pro­blem könnte eine popu­lis­ti­sche Rechte stark machen“. (7)

Unter dem „cha­ris­ma­ti­schen“ Anfüh­rer Schön­hu­ber gelan­gen den Repu­bli­ka­nern, mit Themen wie Aus­län­der­kri­mi­na­li­tät sowie der angeb­lich mas­sen­haf­ten unkon­trol­lier­ten und ille­ga­len Ein­wan­de­rung, mehrere Wahl­er­folge, u. a. 1989 in West­ber­lin, wo die Partei 7,5 Prozent der Stimmen holte.

Libe­ra­len­be­schimp­fung“ und
„Faschis­ti­scher Stil“ – 

die ent­fes­selte Radi­ka­li­sie­rung des späten Mohler in den neun­zi­ger Jahren

Die 1990 im rechts­ra­di­ka­len Verlag Heitz und Höffkes (Essen) ver­öf­fent­lichte Kampf­schrift „Libe­ra­len­be­schimp­fung“ (14) ist dem „Freund Franz Schön­hu­ber, der als erster die andere Mauer, die aus Kau­tschuk, durch­bro­chen hat“, gewid­met. Das erste Mal seit 1945, so erklärt er im Stil abso­lu­ter Ver­ach­tung im Vorwort, „bläst der deut­schen Rechten der Wind nicht steif von vorne ins Gesicht“. Mit der Wende 1989 wachse „nach langer Dürre in West­deutsch­land wieder eine Gene­ra­tion junger Rechter heran, die unbe­quem zu denken wagen. Ihre Väter stell­ten jene ‚weißen Jahr­gänge‘, auf welche die Sieger ihre Gehirn­wä­sche kon­zen­trier­ten. Die Sieger von 1945 hielten für den deut­schen Kon­ser­va­tis­mus ein für sie pfle­ge­leich­ten Lauf­stall bereit, den eines wei­ner­lich-betu­li­chen Gärtner- und Demuts­kon­ser­va­tis­mus, der sich in Anti­kom­mu­nis­mus und Pro­ame­ri­ka­nis­mus erschöp­fen sollte“ (Mohler 1990, S. 5). Er plä­diert für eine Politik der „Feind­be­stim­mung“ im Sinne des von ihm nach Jünger meist­ge­schätz­ten Carl Schmitt.

Nichts liegt näher, als dass Mohler das zum Thema macht, was er „Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung“ nennt, und in durch­aus ein­fluss­rei­chen, doch in der Regel rechts­extre­men Ver­la­gen pro­pa­giert. Der von dem knapp 70-jäh­ri­gen Wahl-Mün­che­ner ver­öf­fent­lichte „Nasen­ring – Im Dickicht der Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung“ (1989) ist eine vehe­mente Abrech­nung mit allen Ver­su­chen einer Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus und der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft. Ein­ge­scho­ben in diese Abrech­nung ist eine lange Passage seiner Erfah­rung mit dem natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deutsch­land vom Februar 1942 bis zum Spät­herbst des glei­chen Jahres, die auf dem Buch-Cover eini­ger­ma­ßen bom­bas­tisch als „Struk­tur­ana­lyse des Dritten Reichs“ bezeich­net wird (ebd., S. 90).

Es sind vor allem Ereig­nisse in der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus in den acht­zi­ger Jahren, die Gegen­stand des umfang­reichs­ten Kapi­tels im „Nasen­ring“ sind: Das reicht vom Verriss der Aus­strah­lung des Films Holo­caust über die Ver­ach­tung gegen­über der breiten Kritik an der Ehrung der SS-Runen auf dem Bit­bur­ger Sol­da­ten­fried­hof durch Reagan und Kohl bis hin zum „Kitsch der Bewältigungsklischees“.

Vor allem aber weist er allen Ernstes dem „Leuch­ter-Report“, der die Ver­ga­sung in Ausch­witz bestrei­tet, eine klä­rende öffent­li­che Funk­tion zu. Hierzu heißt es:

Sollte es auch an den in Polen lie­gen­den KZs (den soge­nann­ten ‚Vernichtungs­lagern‘) nicht zu Mas­sen­tö­tun­gen in Gas­kam­mern gekom­men sein, so wäre das das Ende der These von der ‚Sin­gu­la­ri­tät der deut­schen Ver­bre­chen‘, die sich ja vor allem aus den Horror-Visio­nen von den Gas­kam­mern nährt. Die nicht anzwei­fel­ba­ren Mas­sen­morde der Ohlen­dorf­schen Ein­satz­grup­pen (über deren Opfer­zahl noch gestrit­ten wird) sind zwar schau­er­lich – aber sie unter­schei­den sich nicht (auch quan­ti­ta­tiv nicht) von dem, was sich andere krieg­füh­rende Natio­nen im Zweiten Welt­krieg geleis­tet haben. Und die Gas-Autos schei­nen nicht über ver­ein­zelte Ver­su­che hinaus ent­wi­ckelt worden zu sein.“ (7)

Die Wirkung des Leuch­ter-Reports ist kenn­zeich­nend für die Lage des Revi­sio­nis­mus. Seit Mitte 1988 zir­ku­liert der ame­ri­ka­ni­sche Text des Reports in der Bun­des­re­pu­blik, des­glei­chen eine auto­ri­sierte fran­zö­si­sche Fassung des ganzen Textes. In deut­scher Sprache liegt im Buch­han­del min­des­tens die etwa 30 Seiten starke zusam­men­fas­sende Ein­lei­tung des Reports vor, aller­dings bei einem klei­ne­ren, im soge­nann­ten „natio­na­len Ghetto“ behei­ma­te­ten Verlag (Verlag für Volks­tum und Zeit­ge­schichts­for­schung) (13).

Die Ver­ach­tung, mit der er die Bemü­hun­gen um eine ange­mes­sene Wahr­neh­mung der Nazi­ver­bre­chen in der deut­schen Öffent­lich­keit beglei­tet, zeigt sich auch an seinem Inter­esse daran, Deutsch­land ent­las­tende zeit­ge­schicht­li­che For­schung zuteil werden zu lassen und dies durch das Mitte der 80er Jahre im Bun­des­tag ent­schie­dene Gesetz gegen das Leugnen und Bil­li­gen des natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Völ­ker­mor­des (Gesetz gegen die Ausch­witz-Lüge) blo­ckiert zu sehen (Mohler 1989b, S. 230). Zwar ver­weist sein Schüler und Bio­graph Weiß­mann auf Mohlers Radi­ka­li­sie­rung, schwächt sie aber mit dem allzu sanften Blick des Jün­ge­ren zugleich ab und erwähnt – sonst gut infor­mie­rend – die darauf bezo­gene Kon­tro­verse mit der Jungen Frei­heit nur in schwa­chen Andeutungen.

Mohler bleibt sich treu: Späte Über­bie­tun­gen. Faschis­mus als Fas­zi­na­tion der Gewalt und der direk­ten Aktion – Plä­doy­ers für den „faschis­ti­schen Stil“

In den 90er Jahren schließ­lich erklärt der nun 70-jährige sich mehr­fach zum „Faschis­ten“. Das beginnt mit einem Inter­view aus dem Jahr 1991 mit dem His­to­ri­ker Elliot Neaman (1998). Als dieser ihn fragt, ob er Faschist sei, bejaht Mohler: Faschis­mus sei vor allem eine Frage des faschis­ti­schen Stils, und ver­weist auf den Chef der rumä­ni­schen Eiser­nen Garde, Cor­ne­liu Zelea Cod­re­anu, aus der Zwi­schen­kriegs­zeit. Als er die Frage in einem Inter­view mit der Zeit 1995, ob er Faschist sei, erneut positiv beant­wor­tet, erklärt er hierzu bündig:

Faschis­mus ist für mich, wenn ent­täuschte Libe­rale und ent­täuschte Sozia­lis­ten sich zu etwas Neuem zusam­men­fin­den. Daraus ent­steht, was man kon­ser­va­tive Revo­lu­tion nennt.“ (x)

1990 legt Mohler in „Libe­ra­len­be­schimp­fung“ sein 1973 ent­stan­de­nes Traktat „Der faschis­ti­sche Stil“ wieder auf. Hier skiz­ziert er die ver­schie­de­nen Faschis­men aus der Zwi­schen­kriegs­zeit, mit beson­de­rer Verve die von Cod­re­anu geführte Eiserne Garde in Rumä­nien. (vgl. Mohler 1990, S. 87). Es gehe, so Mohler, „um den Kampf an sich“, eine „Art Krieg“, die eine „beson­dere Brü­der­lich­keit der gegen­ein­an­der Kämp­fen­den“ schaffe (ebd., S. 90). Es seien – so Mohler mit Gott­fried Benn – die Formen, die ent­schei­dend seien: „Das Schwarz­hemd in der Farbe des Schre­ckens und des Todes, der Kampf­ruf „a noi“ (= herüber zu uns!) und das Schlach­ten­lied, die Gio­vi­nezza (= Jugend).“ Ihm sei eine Ästhe­tik wichtig, die gegen das Chaos, die Deka­denz in Anschlag gebracht werde.

Vor allem aber bietet Mohler erneut „seinen“ Jünger als Zeugen auf für das, was faschis­tisch sei. Für Mohler sind es ins­be­son­dere die Texte „Das aben­teu­er­li­che Herz“ (1929), das Buch „Der Arbei­ter“ (1932) sowie „Die totale Mobil­ma­chung“ (1931) und „Über den Schmerz“ (1934), die seines Erach­tens eine bestimmte Geis­tes­hal­tung, einen bestimm­ten Stil prägen (Mohler 1990: S. 97). Gegen die Tra­di­tion der Auf­klä­rung und der fran­zö­si­schen Revo­lu­tion gehe es darum, den „ver­lo­re­nen Krieg zu Ende zu ver­lie­ren“, den Nihi­lis­mus bis zum not­wen­di­gen Punkt zu treiben, um aus dieser Zer­stö­rung etwas ganz Neues anderes mit Stil zu ent­fes­seln. Er beschwört die Sehn­sucht nach einer anderen, unbe­ding­ten Lebens­form, gebro­chen durch die All­ge­gen­wart des Todes und die, die über­le­ben, bräch­ten diese Span­nung von Jugend und Tod gegen die liberal geblie­bene Umwelt in Anschlag (ebd. S. 100). Mohler asso­zi­iert schließ­lich den für ihn emo­tio­na­len Höhe­punkt des euro­päi­schen Faschis­mus, den Wahl­spruch des natio­na­len Lagers im spa­ni­schen Bür­ger­krieg 1936–1939: „Viva la muerte“ (Es lebe der Tod) (ebd. S. 101).

Schließ­lich liegt für Mohler die direkte Aktion, die plötz­li­che sym­bo­li­sche Gewalt im „geziel­ten Atten­tat, im Putsch, im spek­ta­ku­lä­ren Marsch auf Rom, in den Straf­ex­pe­di­tio­nen gegen kon­krete Bal­lun­gen von Feinden – in all diesen Sze­na­rien poli­ti­scher Gewalt, wie wir sie vor allem aus dem Auf­stieg des ita­lie­ni­schen Faschis­mus kennen“ (ebd. S. 104). Für ihn ist in der Tra­di­tion von Georges Sorel faschis­ti­sche Gewalt die „direkte plötz­li­che, sicht­bare, demons­tra­tive Gewalt, die immer zugleich auch sym­bo­lisch wirken soll: der schon genannte Stern­marsch auf ein Zentrum der alten, zu stür­zen­den Macht; das Auf­pflan­zen der eigenen Fahne auf dem feind­li­chen Haupt­quar­tier oder etwa das Halten eines als sinn­bild­lich gel­ten­den Gebäu­des um jeden Preis, auch wenn es mili­tä­ri­schen Fach­leu­ten als sinnlos erscheint und sinn­lose Opfer kostet“ (ebd. S. 104).

Pathe­ti­sche Worte eines Zeit seines Lebens schrei­ben­den, netz­wer­ken­den Epi­go­nen, der vom wilden Getüm­mel fas­zi­niert, aber nie „dabei“ war.

Dia­do­chen­kämpfe der Mohler-Erben heute

Dieter Stein (Junge Frei­heit) gegen Götz Kubit­schek, Björn Höcke und vom Neo­fa­schis­mus Faszinierte

Inzwi­schen nutzen Iden­ti­täre die Ener­gie­zu­fuhr aus his­to­ri­schen Ideen, die sie neu zusam­men­stel­len – ins­be­son­dere aus der Riege der Jung­kon­ser­va­ti­ven und der Anti­de­mo­kra­ten der Wei­ma­rer Repu­blik. Sie beschwö­ren eine ost­deut­sche eth­ni­sche Kon­ti­nui­tät, die sich gegen die Tota­li­ta­ris­men des Natio­nal­so­zia­lis­mus, des Sta­li­nis­mus und des Westens bewährt habe, nicht der „Cha­rak­ter­wä­sche“ west­li­cher Umer­zie­hung in die Falle gelau­fen sei, sondern „gelas­sen in den Wider­stand“ gegen die Repu­blik und den Westen gehe. Die ver­schie­de­nen Gruppen der extre­men Neuen Rechten – dar­un­ter vor allem das Insti­tut für Staats­po­li­tik Götz Kubit­scheks und die Iden­ti­täre Bewe­gung – ver­mit­teln das Gefühl, sie seien an der Geburts­stunde einer großen völ­ki­schen Revo­lu­ti­ons­be­we­gung betei­ligt. Und über den Besuch in Rom im März 2016 berich­tet die neu­rechte Ellen Kositza in der Sezes­sion:

Die gigan­ti­sche Kund­ge­bung der Lega Nord am Wochen­ende in Rom war fas­zi­nie­rend. (...) Pathe­ti­sche Bombast-Musik, dann der wuch­tige Einzug der Casa-Pound-Hun­dert­schaf­ten von der höher­ge­le­ge­nen Viale Gabriele d’ Annun­zio auf den bereits dicht gefüll­ten Platz. Tosen­der Beifall, undenk­bar dies alles in Deutsch­land!“ (9)

Sich aus­wei­tende Bruch­li­nien in der Rechten – das Ende des Gurus

Mohler hatte keine Mühe und keine Radi­ka­li­sie­rung gescheut, um „seinen“ Deut­schen natio­na­lis­ti­sches Selbst­be­wusst­sein für neue impe­ria­len Höhen­flüge ein­zu­träu­feln. Er war über Jahr­zehnte ein unum­strit­te­ner Guru der extre­men Rechten um Weiß­mann, Kubit­schek und die Junge Frei­heit. Er blieb vom frühen Jünger, seiner SS-Initia­tion und dem faschis­ti­schen Stil fasziniert.

Aber mit der spe­zi­fi­schen Radi­ka­li­sie­rung in Stil und Ideo­lo­gie gerät die extreme Neue Rechte in ernste Kon­flikte mit sich selbst. Während sich die natio­nal-soziale, „völ­ki­sche“ Rechte weiter radi­ka­li­siert, machen die um Bünd­nisse mit Kon­ser­va­ti­ven bemüh­ten Autoren der Jungen Frei­heit, selbst über Jahr­zehnte Agi­ta­to­ren der KR, inzwi­schen gegen jene „Aben­teu­rer“ massiv Front (vgl. Dieter Stein: Der Geist ist aus der Flasche. Junge Frei­heit vom 28.2.2019).

Anfang der 90er hatte sich die JF wegen der Holo­caust-Debatte von Mohler getrennt, Anfang 2019 wirft Dieter Stein, Chef­re­dak­teur der JF, den bis dato wich­tigs­ten Erben um Götz Kubit­schek, Jürgen Elsäs­ser, den Iden­ti­tä­ren und Björn Höcke mit einem Fun­da­men­tal-Verriss eines Gesprächs­bands von Höcke den Feh­de­hand­schuh hin. Der Zenit der vom Neo­fa­schis­mus Fas­zi­nier­ten ist offen­bar überschritten.


  • Vom Autor erschien im März 2019: Hajo Funke: „Der Kampf um die Erin­ne­rung – Hitlers Erlö­sungs­wahn und seine Opfer“, Hamburg 2019
  1. Armin Mohler: „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion in Deutsch­land 1918–1932 – Ein Hand­buch“, Darm­stadt 1989
  2. Armin Mohler: „Der Nasen­ring – Im Dickicht der Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung”, Essen 1989b
  3. Karl­heinz Weiß­mann: „Armin Mohler. Eine poli­ti­sche Bio­gra­fie“, Schnell­roda 2011
  4. Armin Mohler, Karl­heinz Weiß­mann: „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion in Deutsch­land, 1918–1932 – Ein Hand­buch“ Sechste, völlig über­ar­bei­tete und erwei­terte Auflage. Ares Verlag, Graz 2005
  5. Ver­glei­che das Porträt Ernst Jüngers durch Irmela von der Lühe in den „Geg­ner­ana­ly­sen“
  6. Jünger, zitiert nach Weiß­mann 2011, S. 53
  7. Tage­buch“ vom 21.9.1929, zitiert nach Sont­hei­mer 1962, S. 104.
  8. Vgl. Volker Weiß: „Hitler und Mus­so­lini. Brüder im Geiste“ in: ZEIT Geschichte Nr. 3/​2013.
  9. Vgl. Weiß: „Die auto­ri­täre Revolte“ 2017, S. 44ff
  10. Zur Erin­ne­rung an die Ver­bre­chen des NS: Hajo Funke: „Der Kampf um die Erin­ne­rung. Hitlers Erlö­sungs­wahn und seine Opfer“ Hamburg, 2019
  11. Thomas Assheuer/​Hans Sar­ko­wicz: „Rechts­ra­di­kale in Deutsh­land“, München 1992, S. 166–169
  12. Um die Bedro­hung der Nation durch „Über­frem­dung“ – wie es im Sieg­bur­ger Mani­fest von 1985 heißt – zu lösen, wird der Ent­rech­tung der in der Bun­des­re­pu­blik leben­den Aus­län­der das Wort geredet und das Bild einer moder­nen Skla­ven­hal­ter­ge­sell­schaft entworfen.
  13. Dieser „Verlag“ wurde von dem extrem rechten Werner Georg Haver­beck betrie­ben. Dessen Frau Ursula Haver­beck ist eine pro­mi­nente Holo­caust­leug­ne­rin und Spit­zen­kan­di­da­tin der rechts­ra­di­ka­len Kleinst­par­tei „Die Rechte“ zur Euro­pa­wahl 2019.
  14. Es ist durch­aus inter­es­sant zu sehen, dass der Verlag Götz Kubit­scheks zwar den Text von Mohler gegen die Libe­ra­len 2010 erneut ver­öf­fent­licht, aber von den anderen in der „Libe­ra­len­be­schimp­fung“ eben­falls ver­öf­fent­lich­ten Texten des Jahres 1990 von Armin Mohler, nicht zuletzt über den faschis­ti­schen Stil, absieht.

Lite­ra­tur

  • Thomas Assheuer/​Hans Sar­ko­wicz: „Rechts­ra­di­kale in Deutsch­land“, München 1992
    Stefan Breuer: „Ana­to­mie der kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­tion“, Darm­stadt 1995
    Ernst Jünger: „Sämt­li­che Werke“, 18 Bände, Stutt­gart 1978–1982
    Helmut Kel­lers­hohn: „Zwi­schen Wis­sen­schaft und Mythos. Einige Anmer­kun­gen zu Armin Mohlers ‚Kon­ser­va­ti­ver Revo­lu­tion‘“ in: Kauf­mann et al (Hrsg.): Völ­ki­sche Bande, Münster 2005
    Claus Leg­ge­wie: „Der Geist steht rechts. Aus­flüge in die Denk­fa­bri­ken der Wende“, Berlin 1987
    Armin Mohler: „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion in Deutsch­land 1918–1932 – Ein Hand­buch“ Darm­stadt 1989
    Armin Mohler: „Der Nasen­ring. Im Dickicht der Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung“, Essen 1989b
    Armin Mohler, Karl­heinz Weiß­mann: „Die kon­ser­va­tive Revo­lu­tion in Deutsch­land 1918–1932 – Ein Hand­buch“, Sechste, völlig über­ar­bei­tete und erwei­terte Auflage. Ares Verlag. Graz 2005
    Armin Mohler: „Libe­ra­len­be­schimp­fung. Sex und Politik. Der faschis­ti­sche Stil. Gegen die Libe­ra­len“, Heitz und Höffkes Verlag. Essen 1990
    Armin Mohler.: „Gegen die Libe­ra­len“, Schnell­roda 2010 (mit einem Nach­wort von Martin Lichtmesz)
    Elliot Neaman: „A Dubious Past“, Ber­ke­ley 1999
    Horst Sefe­rens: „Und hier gab es viel, was zu über­spie­len war – Ernst Jüngers ‚Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung‘“, in: Die neue Gesell­schaft /​ Frank­fur­ter Hefte, 44. Jg., 1997, Heft 6, S. 548–553
    Horst Sefe­rens: „Leute von über­mor­gen und von vor­ges­tern – Ernst Jüngers Iko­no­gra­phie der Gegen­auf­klä­rung und die deut­sche Rechte nach 1945“, Boden­heim 1998
    Kurt Sont­hei­mer: „Anti­de­mo­kra­ti­sches Denken in der Wei­ma­rer Repu­blik“, München 1962
    Volker Weiß: „Die auto­ri­täre Revolte – Die neue Rechte und der Unter­gang des Abend­lan­des“, Stutt­gart 2017
    Karl­heinz Weiß­mann: „Armin Mohler – Eine poli­ti­sche Bio­gra­fie“, Schnell­roda 2011

Ver­öf­fent­licht: 6. Mai 2019

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