Nach­Denk­Sei­ten

Die Ver­bin­dung ist bereits seit län­ge­rer Zeit doku­men­tiert. Viele, die derzeit Ver­schwö­rungs­my­then über das Coro­na­vi­rus ver­brei­ten oder gleich dessen Exis­tenz leugnen, haben sich 2014 in der soge­nann­ten „Mahn­wa­chen­be­we­gung“ enga­giert. Dies hat zum Bei­spiel Tages­spie­gel-Jour­na­list Sebas­tian Leber bereits in dem Buch „Feh­len­der Min­dest­ab­stand“ ana­ly­siert. Der Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker Ken Jebsen gehörte zu diesen Kreisen, in denen bei­spiels­weise die Anne­xion der Krim als „Notwehr“ bezeich­net wurde und in denen von „Kriegs­hetze gegen Russ­land“ die Rede ist. Nun schließt sich dieser Kreis – bei den Nach­Denk­Sei­ten. Dort nimmt Autor Tobias Riegel am 23. Februar, nach der völ­ker­rechts­wid­ri­gen Aner­ken­nung der und rus­si­schen Inva­sion in die – zunächst – soge­nann­ten „Volks­re­pu­bli­ken“ der Ost­ukraine das Stich­wort „Notwehr“ auf. Er schreibt in einem Kom­men­tar: „Ich inter­pre­tiere den Schritt (die Aner­ken­nung der soge­nann­ten „Volks­re­pu­bli­ken“ durch Moskau, Anm. d. Red.) auch als Akt der Notwehr durch Russ­land (…)“. Derweil richte sich „der Ein­fluss der USA auf die Ukraine“, so Riegel, „gegen den Welt­frie­den und euro­päi­sche Interessen“.

Eine Woche zuvor hatte sich der­selbe Riegel mit der Corona-Politik in Deutsch­land befasst und ver­langte bereits im Titel, „die Corona-Geister müssten von den Bürgern ver­trie­ben werden – Andere werden es nicht tun“. Er for­derte zur „Gegen­wehr“ gegen den „Hygie­ne­staat“ auf. Die Bürger müssten „das end­gül­tige und voll­kom­mene Ende der Pan­de­mie-Politik ein­for­dern und eine Wie­der­ho­lung aus­schlie­ßen“. Dass Riegel wenig davon hält, sich von Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern zu distan­zie­ren, hatte er 2014 in einem Beitrag für das Neue Deutsch­land deut­lich gemacht: „Man sollte selbst Ken Jebsen zuge­ste­hen, dass er mit seiner Unter­schrift die linken Losun­gen des Frie­dens­win­ters akzep­tiert“, schrieb Riegel dort. Und: „Wirk­sa­mer Wider­stand kommt ohne son­der­bare Bett­ge­nos­sen nicht aus.“ Auf den „ver­dien­ten Mit­be­grün­der der ‚Nach­denk­sei­ten‘, Albrecht Müller“ und die von ihm ange­pran­ger­ten „‘Dif­fa­mie­run­gen und Spal­tungs­ver­su­che‘ gegen die Frie­dens­be­we­gung“ nahm der regel­mä­ßige Autor des Portals damals positiv Bezug. m.m.

 

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